Minden (MI). Mit Bedauern reagiert der ehemalige Schulleiter der Hauptschule Todtenhausen, Harald Steinmetz, auf negative Reaktionen im Zusammenhang mit der Diskussion über die Verlagerung der Kuhlenkampschule.
Der Fraktionsvorsitzende der Mindener Initiative (MI) und stellvertretende Bürgermeister, der 33 Jahre lang Rektor der Hauptschule im Nordwesten der Stadt war, bezieht sich dabei vor allem auf die Äußerungen von Kritikern an einem Umzug der Kuhlenkampschule nach Todtenhausen, die Schülerinnen und Schüler würden damit „an den Rand der Gesellschaft gedrängt“. „Unabhängig von rein finanziellen Betrachtungen und der Gegenüberstellung von Vor- und Nachteilen einer Verlagerung, die zurzeit vom Schulbüro und vom Kämmerer der Stadt erarbeitet werden, kann ich nur auf eine sehr aufgeschlossene Zusammenarbeit von Dorfgemeinschaft und Schule in Todtenhausen berichten“, erklärte Harald Steinmetz am Dienstagabend bei der Fraktionssitzung der Unabhängigen Wählervereinigung im Rathaus.
Als Schule im Grünen, so das Leitbild der Hauptschule Todtenhausen, sei gerade die ländliche Umgebung für die Schülerinnen und Schüler ein hervorragender Lernort, so der ehemalige Rektor. Hier greife das Stichwort des „beruhigten Lernens“. Außerdem zeigten die umliegenden handwerklichen Betriebe große Bereitschaft, dass Schülerpraktika unmittelbar vor Ort durchgeführt werden könnten. So auch in Supermärkten, der Bank, im Gastgewerbe, bäuerlichen Betrieben und bei dem örtlichen Künstler, dem Bildhauer Peter Paul Medzech, der Kunstprojekte mit den Schülern durchführe.
Steinmetz: Kuhlenkampschule wäre mittendrin in der Todtenhauser Gemeinschaft
„In den Vereinen der Kulturgemeinschaft waren die direkten Begegnungen nicht nur möglich, sondern sogar ausdrücklich erwünscht“, erinnerte Steinmetz in der Fraktion. So hätten die Vereine ihre Aktivitäten regelmäßig in der Schule vorgestellt. „Das gesamte Dorf hat uns von Anfang an mit gemeinsamen Aktionen unterstützt. Und das ist meines Wissens auch heute noch so“, betonte der Pädagoge, was von den Fraktionsmitgliedern der MI bestätigt wurde. Pflanzaktionen, Musikkurse und Theatergruppen seien außerdem von Mitgliedern einzelner Vereine angeboten worden. Hinzu komme die Kirchengemeinde mit ihrem Engagement für die Schule.
Dieses hervorragende Miteinander sei über all die Jahre gegangen. MI-Fraktionschef Steinmetz: „Das würde sicherlich auch auf die Schülergemeinschaft der Kuhlenkampschule übertragen.“ Denn das in erster Linie dörfliche Umfeld sei keineswegs als „Rand der Gesellschaft“ zu bezeichnen. „Sondern als Mittendrin in einem lebendigen Miteinander zu einer großartigen Erziehungsgemeinschaft, was bis heute auch zum allseits anerkannten guten Ruf der Hauptschule Todtenhausen beigetragen hat.“
Harald Steinmetz verwies in der Fraktionssitzung der Mindener Initiative zudem darauf, dass in Todtenhausen die ortsnahen Lernorte fußläufig erreichbar seien. Für Veranstaltungen in der Stadtmitte stünde ein Schülerspezialverkehr bereit. „Der müsste natürlich aufrechterhalten werden.“ Hinzu komme, dass das Schulgebäude in einem sehr guten baulichen Zustand mit Fahrstuhl und gut ausgestatteten Fachräumen sei. Die vorhandene Mensa würde außerdem einen Ganztagsbetrieb gewährleisten.