Minden (MI). Als weitsichtig hat die Mindener Initiative (MI) die Planungen der Stadt Minden bezeichnet, ein Containerdorf für die Unterbringung von etwa 150 Flüchtlingen in Minderheide einzurichten.
Interne Beratungen der MI-Fraktion Mitte dieser Woche hätten gezeigt, dass die Mitglieder der Argumentation der Kommune übereinstimmend folgten, erklärt Fraktionssprecher Harald Steinmetz in einer Pressemitteilung der Unabhängigen Wählervereinigung. „Wir können damit erheblichen Engpässen vorbeugen, wenn sich die Annahme der Stadtverwaltung bestätigt, dass in diesem Jahr einschließlich der bereits untergebrachten Geflohenen bis zu 1900 Flüchtlingen Wohnraum zugewiesen werden müsse.“
Die Anlage mit Wohncontainern für rund 150 Personen auf dem knapp 13.000 Quadratmeter großen, bundeseigenen Grundstück an der Großen Heide/Holzhauser Straße in Minderheide sei für eine Übergangszeit nahezu ideal, betont die wirtschaftspolitische Sprecherin der MI, Edith von Wrisberg. Gleichzeitig mahnt sie, das angedachte Projekt „Kommunale Bodenbevorratungspolitik“ zügig zu verfolgen. Durch den Zwischenerwerb von Grundstücken könnten gezielt Bedarfe in bestimmten Wohnungssegmenten gesteuert werden.
Auch das von der Verwaltung in die Diskussion gebrachte Bündnis für Wohnen, das aus Vertretern der Stadt und Wohnungsmarktakteuren bestehen könne, solle zügig etabliert werden. „Ein regelmäßiger Informationsaustausch in diesem Bündnis kann uns vor weiteren Problemen bewahren“, so Edith von Wrisberg.
„Erster Beigeordneter Peter Kienzle und seine Mannschaft haben einmal mehr zügig auf die Erfordernisse reagiert“, lobt Steinmetz die Aktivitäten der Stadt. Schon vor zwei Jahren habe die Verwaltung beispielsweise mit der frühzeitigen Anmietung von Wohnungen im Bereich Rodenbeck bewiesen, dass sie vorausschauend handele. „Das hat uns davor bewahrt, dass wir mit den hohen Flüchtlingszahlen, mit denen auch Minden in der Vergangenheit zu tun hatte, bei der Unterbringung nicht größere Probleme bekommen haben.“
Sachkundiger Bürger Jürgen Gebauer, Vertreter der MI im Betriebsausschuss, forderte unterdessen die Verantwortlichen der Stadt auf, vor dem Hintergrund der Planungen für das Flüchtlingsdorf in Minderheide sehr zeitnah eine Bürgerinformation zu veranstalten. „Selbst wenn wir nicht über die Größenordnung wie bei der im vergangenen Jahr geplanten Großunterkunft mit 1000 Geflohenen in Minderheide sprechen, so darf es jedoch nicht wieder so lange dauern, bis ausführliche Informationen an die Bürgerschaft fließen.“ Die MI unterstütze daher die Forderung der politischen Vertreter aus Minderheide, Hans-Jürgen Wolff (SPD) und Ortsvorsteher Heiner Meyer, die Bürger umgehend zu informieren.