Minden (MI). Einstimmig ist der Rat in seiner jüngsten Sitzung dem Antrag der Mindener Initiative (MI) gefolgt, in der Stadt Minden allen Kindern bis zu zwölf Jahren den uneingeschränkten, niedrigschwelligen Zugang zu Schwimmkursen zu ermöglichen.
„In einer Umfrage der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) wird deutlich, dass 59 Prozent der zehnjährigen Kinder nicht sicher schwimmen können“, betont die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Unabhängigen Wählervereinigung MI, Ria Urban. Dabei sei von entscheidender Bedeutung, dass ein Kind im frühen Alter das Schwimmen sicher erlerne, denn es gebe den Kindern im und am Wasser Sicherheit und stelle einen wichtigen Schutz vor dem Ertrinken dar.
MI: Jedes Kind soll schwimmen können
Jedes Kind in der Stadt Minden solle schwimmen können, unterstreicht MI-Fraktionsvorsitzender Harald Steinmetz. „Dies ist unsere feste Überzeugung. In einer Stadt am Wasser gehört dazu, dass jedes Kind schwimmen lernt. Und das darf keine Frage des Geldbeutels sein.“ So beliefen sich die Kosten eines zehnstündigen Kurses mit der Möglichkeit die Seepferdchen-Prüfung abzulegen auf 107 Euro pro Kind.
Schon vor Beginn der Corona-Pandemie habe die Anzahl der Plätze aus dem Landesprogramm „NRW kann schwimmen“ nicht ausgereicht, jedem Kind das kostengünstige Schwimmkurs-Angebot mit einer Eigenbeteiligung von 10 Euro zu unterbreiten, erinnert die Mindener Initiative. Die Nachfrage übersteige die Anzahl der etwa 30 zur Verfügung stehenden Plätze deutlich. „Dieses wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach in diesem Jahr aufgrund der Pandemielage noch verstärken“, mahnt Ria Urban. Seit Monaten seien die Schwimmbäder geschlossen, auch der Schwimmlern-Unterricht in den Grundschulen könne aufgrund der Pandemielage nicht in vollem Umfang stattfinden. „Sodass es hier sicherlich einen großen Nachholbedarf gibt.“
Sportbüro soll Kapazitäten überprüfen
Vor diesem Hintergrund wurde mit dem Ratsbeschluss jetzt das Sportbüro der Stadt Minden aufgefordert, eine Kapazitätsüberprüfung der Vereine, die aus dem Landesprogramm „NRW kann schwimmen“ ihre Mittel erhalten, durchzuführen. „Für den Fall, dass die Vereine den voraussichtlich hohen Bedarf nicht abdecken können, allen Kindern ein Angebot eines Schwimmkurses zu unterbreiten, stellt die Stadt Minden bis zu 10.000 Euro für zusätzliche Kinder-Schwimmkurse im Melitta- oder Sommerbad zur Verfügung“, schildert Urban den Inhalt des MI-Antrags. Dabei werde das Sportbüro beauftragt, ein einfaches Antragsprocedere zu entwickeln, damit alle weiteren Anfragen mit städtischen Mitteln anteilig unterstützt werden können. Der Eigenanteil in Höhe von 10 Euro solle beibehalten werden.